Zubereitung – heute

Die Zubereitung des Tees ist heute durch die Verwendung von Teebeutel und Dank vollelektronisch gesteuertem Heißwasserbereiter für die breite Masse kein Problem mehr. Natürlich war das nicht immer so einfach.

Tatsächlich sollte man die eigene Rezeptur am besten selbst herausfinden – wohl gibt es Richtwerte, was zum Beispiel die Menge der Teeblätter pro Tasse angeht, doch hier ist der eigene Geschmack gefragt. Ebenso muss man sich natürlich keine Vorschriften über die Zusätze machen lassen. Zucker, Milch, Zitrone, Rum, Sahne – erlaubt ist, was schmeckt!

„Wenn das Kaffee ist, dann bringen Sie mir bitte Tee – aber wenn das Tee ist, dann bringen Sie bitte Kaffee!“ (Abraham Lincoln) Wurde zu seiner Lebenszeit schon Tee aus Kaffeekannen in Flugzeugen gereicht?

Auf jeden Fall gibt es verschiedene „goldene Regeln“, zur Teezubereitung. Sie reichen vom Vorwärmen der Kanne bis zum Reinigen der Gefäße. Wie sinnvoll sie sind, muss jeder selbst entscheiden. Richtig ist sicher, dass eine für Tee genutzte Kanne nicht auch für Kaffee genutzt werden sollte, da man dann Tee mit Kaffeegeschmack erhält. Ebenfalls ist die Verwendung eines Tee-Eies nicht ratsam, da sich die Teeblätter in ihm nicht richtig entfalten können. Die Teeblätter sollten sich möglichst frei in der Kanne bewegen können.

Je Liter Wasser rechnet man 20 Gramm Tee (Deutsches Teebüro). Es kommt bei der Mengenangabe jedoch auch auf die Größe des Blattkorns an. Je feiner das Teeblatt, desto  größer ist die Oberfläche, über die die Inhaltsstoffe abgegeben werden können.

Bei der Zubereitung von grünem Tee sollte man nach dem Aufkochen des Wassers warten, bis es sich wieder auf ungefähr 90° – 60° Celsius abgekühlt hat. (Je zarter das Aroma, desto niedriger die Aufgusstemperatur). Erst dann überbrüht man die Teeblätter.

Teewasser

Ist das Teewasser für den Geschmack entscheidend? Für den gemeinen Teetrinker hört sich folgende Geschichte vielleicht etwas übertrieben an, doch Lin Yutangs erzählt in seinem Buch :“Mein Land und sein Volk“ von zwei Teekennern, die sich zu einer Teeprobe eingefunden haben: „Wo ist das Wasser her?“ fragte ich. „Huich’üan“, sagte er. „Mach dich nicht lustig über mich“, sprach ich wieder. „Wie soll denn Huich’üan Wasser den ganzen weiten Weg bis hierher getragen werden und bei dem Geschüttel seine Schärfe nicht verlieren?“ Da sprach Wenshui:“ Ich will dir nichts mehr vormachen. Wenn ich Huich’üan Wasser hole, dann grabe ich mir einen eigenen Brunnen und warte nachts, bis die Flut kommt. und erst dann hole ich es herauf. Unten auf dem Grund des Kruges lege ich Steinbrocken, und unterwegs lasse ich nur mit dem Wind segeln und niemals rudern. So bleibt das Wasser kräftig, ja es ist sogar besser als gewöhnliches Huich’üan Wasser, von anderen Brunnen ganz zu schweigen.“

Diese Wasserauswahl scheint heute doch etwas zu aufwendig. Doch es ist schon etwas wahres daran. Der Geschmack des Tees hängt nicht nur vom Tee selber ab, sondern auch vom Wasser, das zum Aufbrühen verwendet wird. So unterscheidet sich Tee, der mit weichem Wasser aufgebrüht wird, in Geschmack und Aroma von dem, der mit hartem, kalkreichen Wasser zubereitet wird. Letzteres macht ihn trübe und führt zur Bildung eines Häutchens. Die britische Königin zum Beispiel, ließ bei einem Staatsbesuch in Frankreich eigens schottisches Regenwasser mitführen!

Der Kalkgehalt lässt sich durch drei- bis fünfminütiges Aufkochen des Wassers mindern, gegen chlorhaltiges Wasser sind im Handel Filter erhältlich. Passionierte Teetrinker können im Handel sogar norwegisches Wasser zum Teekochen kaufen!