In allen Erdteilen versuchte man den begehrten Tee anzubauen. 1658 pflanzte Dionysius Jonquet Teesträucher im Jardin des Plantes in Paris. Sie entwickelten sich zwar recht gut, doch nur unter Glas. Das Klima außerhalb der Gewächshäuser war nicht zur Kultur geeignet.
Der schwedische Botaniker Carl Ritter von Linné ordnete die Teepflanze in die Familie der Kamelien ein und gab ihr den Namen Camellia Thea. Auch er wollte den Tee in Europa heimisch machen, doch war es für ihn sehr schwer an Samen zu gelangen, da die Chinesen jegliche Ausfuhr verboten.
Ein Freund wollte ihm eine Pflanze von einer Reise mitbringen, doch die Reise endete am Kap der Guten Hoffnung in einem Wirbelsturm.
Der nächste Versuch schlug fehl, als ihm zwei vermeintliche Teepflanzen von seinem Freund Langström – seineszeichens Kommerzienrat – überreicht wurden, die sich dann aber als echte Kamelien entpuppten. Langström wurde von seinem chinesischen Partner, dem er die beiden Pflanzen teuer abgekauft hatte, hereingelegt.
Trotzdem wurde ein neuer Versuch gestartet, der auch – beinahe – zum Erfolg führte. Die tatsächlich echte Teepflanze hatte es schon bis in den schwedischen Hafen geschafft. Die Mannschaft stellte sie in der Kajüte auf einen Tisch, um sie später abzuholen. In der Zwischenzeit jedoch machte sich eine vorwitzige Ratte daran, die wertvolle Teepflanze abzunagen. Wieder nichts! Erst am 3. Oktober 1763 erhielt der gute Ritter Linné eine wohlbehaltene Teepflanze, die – allerdings auch nur unter Glas – ganz gut gedieh.
Robert Fortunes, der bestehende Teegärten eingehend erkundete, schrieb 1843 in seinem Buch über Teedistrikte in China und Indien: „Nach den Beobachtungen, die ich in verschiedenen Teepflanzungen im Himalaja gemacht habe, kann flaches Land für den Anbau von Tee nicht geeignet sein. Auch in China, das als Vorbild für alles, was mit dem Teeanbau zusammenhängt, betrachtet wird, liegen Teeplantagen niemals in der Ebene. Die Pflanze benötigt einen guten , gesunden Boden, leichten Lehm, mit Sand und Humus vermischt. Auf keinen Fall darf der Boden sauer sein. Die Erde, auf denen in den Bergen jetzt Hirse und Weizen wächst, ist für den Anbau von Tee gut geeignet. Die in Indien oft praktizierte Bewässerung dürfte für den Tee nicht zweckmäßig sein…“
Die Kultivierung von Teepflanzen ist hauptsächlich von zwei Faktoren abhängig: