Der erste Tee, der nach Schottland kam, endete wohl im Ausguss. 1685 schickte die Witwe des Herzogs von Monmouth ein Päckchen Tee an Verwandte in Schottland. Da sie dem Päckchen keine Gebrauchsanweisung beilegte, kochte die gute Verwandtschaft in Schottland den Tee zu einem Brei und schüttete das Wasser weg. Der Brei dürfte wohl auch dem mutigsten Vertreter der Haute Cuisine das Grausen beigebracht haben. Man kann sich nun vorstellen, dass es eine Weile dauerte, bis das Teetrinken in Schottland beliebter wurde.
Kritiker des Tees gab es auch in Schottland genug. Dr. Thomas Short schrieb damals in seiner Dissertation über die Gefährlichkeit des Teegenusses; Kirchenräte wollten das Teetrinken ganz verbieten lassen, und einige Bauern einigten sich auf folgende Meinung: „Wenn man die schwache Konstitution der höheren Kreise, in denen dieses fremdartige
Zeug getrunken wird, in Betracht zieht, dann brauchen wir es nicht; wer es sich aber erlauben kann, schwach, faul und unnütz zu sein, der kann unseretwegen…“