Der Weltmarkt für Tee wird von wenigen Handelsriesen beherrscht. Der Teemarkt in den kapitalistischen Industriestaaten wird von fünf Tee-Multis kontrolliert:
BROOKE BOND (Unilever); das Unternehmen hat ein weltweites Handels- und Verteilernetz und besitzt Plantagen oder Anteile in den folgenden Ländern: Indien, Pakistan, Sri Lanka, Kenia, Tansania, Malawi.
LIPTON’S (Unilever); wurde 1871 von Thomas Lipton gegründet und durch das Ausschalten des Zwischenhandels, sowie den Aufbau einer eigenen Einzelhandelskette (Lipton Shops) groß.
LYONS TETLEY TEA (Allied Breweries); 1894 eröffnet Josef Lyons in London seine erste Teestube, der bald weitere in anderen Städten Englands folgten.
TWININGS (Associated British Foods); Thomas Twinings eröffnete um 1705 ein Coffe House in London. Erst zu Beginn dieses Jahrhunderts stieg die Firma auch ins Teegeschäft ein.
Typhoo (Cadbury’s) handelt vor allem mit billigen Qualitäten (Fannings). Seit Beginn der sechziger Jahre gehörte es zu Schweppes. Die Tonic-Water-Firma wurde aber 1969 vom Schokoladen-Magnaten Cadbury’s geschluckt. (NEUBERGER 1993, S.84)
Es wird geschätzt, dass 85% der gesamten Welt-Tee-Exporte durch multinationale Konzerne verkauft werden.
Ihre Macht ist ein einflussreicher Faktor auf allen Teeauktionen. Ihr Kaufverhalten bestimmt maßgeblich die Preisentwicklung, sowie die Nachfrage nach bestimmten Teequalitäten. Sie entscheiden damit über das Auf und Ab ganzer Volkswirtschaften.
Da sich, bis auf wenige qualitätsbewusste Konsumentenländer, weltweit eine ständige Verflachung und Angleichung der Teequalitäten beobachten lässt, sind viele Tees auf dem Weltmarkt untereinander austauschbar geworden. Dies bietet den Konzernen die Möglichkeit, einzelne Produzentenländer gegeneinander auszuspielen.
Die indische Regierung wollte durch gesetzliche Maßnahmen seine Teeausfuhren begrenzen und einen Mindestexportpreis festlegen, um den Preis auf einem rentablen Niveau zu halten. Die Konzerne deckten daraufhin ihren Bedarf in Afrika und hielten sich auf indischen Auktionen zurück, so dass 1985 noch nicht einmal die für den Verkauf vorgesehene Teemenge auf indischen Auktionen verkauft werden konnte. Ende 1985 beugte sich die indische Regierung dem „freien Spiel der Kräfte“ und zog ihre Maßnahmen zurück.