Über die Grenze nach Thailand
Heute steht die Nutzung eines weiteren Highlights des südost-asiatischen Transportwesens an.
Um halb neun holt uns der Minibus vom Guesthouse ab. Bis jetzt sind nur Fahrer und der in Asien unvermeidliche Beifahrer an Bord.
Die beiden wollen nur unser Gepäck, wir müssen die ersten Kilometer mit dem Motorrad zurücklegen, denn so spart man sich die Brückenmaut.
Jenseits des Flusses dürfen wir dann einsteigen.
Seltsamer Weise fährt außer uns kein weiterer Passagier mit, doch das soll sich bald ändern.
Der Bus fährt einige Kilometer unserem Ziel, der Grenze zu Thailand, entgegen. Das Handygespräch dauert nicht lange und der Fahrer dreht sein Gefährt um 180°.
Zurück in Kampot steigen die nächsten drei Fahrgäste zu und nach einer weiteren Runde durch die Stadt hält der Bus ein zweites Mal.
Auf dem Bild sieht man, wer noch alles mitfahren möchte!
Gut - das Gepäck ist schon einmal verstaut - Schweine und Hühner sind nicht in Sicht und trotzdem wird die Klappe sich niemals richtig schließen lassen!
Wer den Überblick behält, der kann insgesamt 32 Personen zählen, die in Richtung Grenze fahren wollen.
Das Bild kann nur einen ungefähren Eindruck vermitteln, die gestapelte Großfamilie befindet sich in Reihe zwei und drei.
Beim Blick vom Fahrersitz erinnern wir uns an den Smarthändler unseres Vertrauens in Deutschland. Der wollte uns eine komplette neue Frontscheibe einbauen, nur weil ein klitzekleiner Steinschlag außerhalb des Sichtfeldes des Fahrers die Scheibe zierte!
So ein Witzbold - die Frage ist nur, wieviele Aufkleber eine Scheibe und vor allem die Sicht des Fahrers verträgt?
Sechs Stunden Busfahrt, unterbrochen von 4 Flußüberquerungen per Fähre.
Das Floß für die Autos ruht auf drei schmalen Booten und
das Ganze wird mittels zwei alten LKW-Motoren angetrieben.
Wir dürfen jedes Mal aussteigen - sicher ist sicher! Trotzdem setzt der hoffnungslos überladene Minibus beim Auf- und Abfahren jedes Mal mit dem Heck auf. Gut dass der Boden sandig und die Stoßstange aus Kunststoff ist.
Sechs Stunden - wir erreichen Krong Koh. Hier endet die Busfahrt und zwei Motorräder fahren uns die restlichen 10 Kilometer über den großen Fluss und bis zur thailändischen Grenze.
Den Rest müssen wir zu Fuß erledigen - Ausreisestempel, Bild mit der Computerkamera, über den Grenzposten zum thailändischen Immigrationoffice, das Einreiseformular ausfüllen und den Stempel für die Einreise abholen. Der Grenzofficer sieht sich unsere gesammelten Stempel ganz genau an.
Das Umsteigen von einem Transportmittel zum nächsten klappt wie nach Fahrplan. Die Zeit reicht gerade noch, um unseren Flüssigkeitsvorrat wieder aufzufüllen und dann fährt der nächste Kleinbus nach Trat ab.
Weniger Passagiere als Sitze - welcome to Thailand!!
Auch in Trat klappt der Anschluss sofort und der Höllenfahrer des Pick ups verspricht uns, dass wir noch die sechs Uhr Fähre nach Koh Chang erwischen werden! Ja, hätte er mal nur nicht mehr tanken müssen.
Wir sehen nur noch die Rücklichter der Fähre. Schade, aber es gibt noch eine letzte Fähre vor dem Feierabend.
Komischer Weise bewegt sich die Fähre nur in einem großen Kreis?! Kurze Zeit später legt sie wieder an und wir wollen schon an Bord gehen, doch sie hatte nicht wegen uns gedreht - Ruderschaden!
Auch fein, denn die Ersatzfähre wird schon seetauglich gemacht und wir können in Ruhe in den Sonnenuntergang und nach Koh Chang schippern.
Ein letztes Mal umsteigen, der Pick up nach White Sand Beach ist das Transportmittel unserer Wahl.
Nach 12 Stunden Fahrt sind wir zum zweiten Mal auf unserer Tour auf der Erholungsinsel in einem Appel Bungalow. Hier werden wir die Fahrt durch Chinas Süd-Osten vorbereiten.